Software

Die grafischen Oberflächen unter GNU/Linux benutzen in der Regel Programme wie mkisofs, zum Erstellen des CD-Images, und cdrecord, um die Daten auf die CD zu schreiben. Eine sehr schöne Übersicht zu vielen verfügbaren Programmen, um CDs unter GNU/Linux zu erstellen, finden Sie unter: http://sites.inka.de/~W1752/cdrecord/frontend.de.html. Keines dieser grafischen Frontends kommt aber an die Leistungsfähigkeit der zugrundeliegenden Programme (mkisofs und cdrecord) heran. Wenn Sie sich mit den Programmen auf Kommandozeilenebene auseinandersetzen möchten, empfehlen wir Ihnen einen Blick auf die Webseiten: http://www.fokus.gmd.de/research/cc/glone/employees/joerg.schilling/private/cdrecord.html. Eine deutsche Übersetzung der cdrecord-Dokumentation finden Sie unter http://sites.inka.de/~W1752/cdrecord/online/.

Eine weitere empfehlenswerte Seite ist http://www.fokus.gmd.de/research/cc/glone/employees/joerg.schilling/private/cdb.html, mit einer großen Übersicht über alles an Programmen, was zur CD-Erstellung benötigt wird.

Für den täglichen Gebrauch werden Sie aber mit den hier beschriebenen grafischen Tools sicher auskommen.

Weitere Informationen zum Erstellen von CDs unter GNU/Linux finden Sie im CD-Writing HOWTO unter: http://www.linuxdoc.org/HOWTO/CD-Writing-HOWTO.html.

mkhybrid

mkhybrid ist ebenso wie mkisofs ein Programm, um CD-Images zu erzeugen, die dann (im einfachsten Fall) mit cdrecord auf einen Rohling gebrannt werden. Weitere Informationen finden Sie unter der URL: ftp://ftp.gwdg.de/pub/linux/misc/mkhybrid/

CDs aus der Shell

Wenn Sie keinen Wert auf komfortable grafische Oberflächen legen oder CDs aus einem Script heraus erzeugen lassen wollen, so können Sie natürlich auch die kommandozeilenbasierten Programme benutzen. Mit dem Programm mkisofs erzeugen Sie ein CD-Image, welches die später zu brennende CD darstellt.

Wenn Sie mit dem Inhalt des Images zufrieden sind, können Sie mit dem Kommando cdrecord das Image auf eine CD schreiben. Dem Kommando cdrecord sind hierzu im wesentlichen die Optionen -dev (für das benutzte Gerät) und -speed (die Geschwindigkeit, mit der CDs geschrieben werden können) anzugeben. Weitere Optionen finden Sie in der Dokumentation zu cdrecord.

Natürlich können Sie auch auf eine Überprüfung des Images verzichten und die Daten praktisch in einem Rutsch von der Festplatte auf die CD befördern, verketten Sie hierzu mittels einer Pipe (|) die beiden Kommandos:

mkisofs -R /cdrom/ | cdrecord dev=0,2,0 speed=8 -fs=8m -eject -v -
Achten Sie bitte peinlichst genau darauf, die richtigen Angaben für den Parameter dev zu benutzen, dies könnte Sie sonst den Inhalt einer kompletten Festplatte kosten!

Einsteiger sollten auf alle Fälle eines der im folgenden vorgestellten Programme mit grafischer Oberfläche benutzen.

X-CD-Roast

X-CD-Roast war eines der ersten Programme mit einer grafischen Oberfläche zur Herstellung von CDs auf Unix-Systemen. Den aktuellen Stand der Entwicklung finden Sie auf der Homepage von X-CD-Roast unter: http://www.xcdroast.org

X-CD-Roast zeichnet sich durch folgende Features aus:

X-CD-Roast unterstützt sowohl SCSI als auch IDE CD-Brenner. Natürlich können Sie diese Geräte auch gemischt betreiben. Die meisten der im Handel erhältlichen Geräte werden von X-CD-Roast automatisch erkannt. Beim ersten Start wird X-CD-Roast Sie dazu auffordern, die Konfiguration zu prüfen beziehungsweise neu zu erstellen. Die meisten Einstellungen sind sehr einfach, etwas mehr Aufmerksamkeit sollten Sie den Pfaden oder Partitionen widmen, auf denen die Daten zwischengespeichert werden. Sie können hier komplette, ungenutzte Partitionen verwenden oder, falls Sie keine freie Partition auf einer Ihrer Festplatten haben, die Daten in ein Verzeichnis schreiben lassen.

Wenn Sie Audio-CDs nicht nur kopieren, sondern auch eigene CDs zusammenstellen wollen, können Sie in der Konfiguration auch die nötigen Einstellungen für Ihre Soundkarte vornehmen, Sie haben dann die Möglichkeit, direkt in die Titel reinzuhören.

In der Konfiguration des CD-Brenners sollten Sie noch die gewünschte Brenngeschwindigkeit angeben, diese kann nicht automatisch ermittelt werden. Wundern Sie sich nicht, daß Sie hier keine acht-fache Brenngeschwindigkeit einstellen können, diese finden Sie später im Menü für den eigentlichen Brennvorgang.

Kopieren von CDs

Wenn Sie nur über einen CD-Brenner verfügen und kein extra CD-ROM zum Lesen der Daten in Ihrem Rechner haben, müssen Sie zunächst die Original-CD einlesen und als Datei (image) auf Ihrer Festplatte speichern. Beachten Sie, daß hierzu genügend Platz auf der Partition frei sein muß, eine CD faßt knapp 700 MB Daten.

Wenn Sie über mehr Platz verfügen, können Sie natürlich auch mehrere Images auf der Platte vorhalten und von diesen bei Bedarf Kopien erstellen.

Natürlich können Sie auch CDs direkt kopieren, ohne den Umweg über ein Image zu machen. Sie erreichen diese Funktion über die Schaltfläche „Quick CD-Copy“. Hierzu ist es aber wichtig, daß das zum Lesen der Daten verwendete Gerät mindestens doppelt, besser dreifach, so schnell die Daten lesen kann wie diese dann von dem Brenner auf CD geschrieben werden. Beim Brennen von CDs müssen die Daten ohne Unterbrechung auf den CD-Rohling geschrieben werden. Die CD-Brenner verfügen über einen Zwischenspeicher (meist 1-2 MB), um kleinere Aussetzer in der Datenübertragung zu überbrücken. Wenn jedoch auf der Original-CD Kratzer sind, die vom Lesegerät korrigiert werden können, ist es manchmal nötig, diesen Bereich noch einmal einzulesen. Dies kann den Datenfluß unterbrechen, wenn das Lesegerät nicht schnell genug ist.

In jedem Fall sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie die Daten (auch wenn Sie über ein Lese- und ein Schreibgerät verfügen) zunächst auf die Festplatte schreiben und von dort auf den Rohling brennen.

Erstellen von Daten-CDs

Auch das Erstellen eigener CDs ist mit X-CD-Roast recht einfach. Zunächst müssen Sie natürlich das Verzeichnis angeben, in dem sich die Daten befinden, die Sie auf die CD brennen wollen. Sie können dann noch Angaben zum Titel der CD und zum Hersteller sowie eine kurze Beschreibung eingeben. Zuletzt müssen Sie sich noch für einen CD-Typ entscheiden. X-CD-Roast kann die verschiedensten Formate erzeugen, unter GNU/Linux sollten Sie im allgemeinen das ISO9660-Format verwenden, welches auch von den meisten anderen Betriebssystemen gelesen werden kann. Wenn Sie Daten in die Windows-Welt transportieren möchten, steht Ihnen auch ein spezielles Windows98/NT-Format zu Auswahl. Sie können sich aber auch gezielt einzelne Parameter zusätzlich auswählen und so die vorgegebenen Werte ergänzen.

Wenn Sie alle gewünschten Einstellungen vorgenommen haben, können Sie ein Image erzeugen lassen und dieses dann auf eine CD schreiben.

Vielleicht ist es Ihnen schon passiert, daß Sie eine CD erstellt haben und diese nicht Ihren Vorstellungen entsprach. Für solche Fälle gibt es zwar nicht die Möglichkeit, die CD zu korrigieren, aber Sie können sich den Inhalt der späteren CD schon vorher ansehen. Der Linux-Kernel verfügt hierzu über ein sogenanntes „loop-device“, mit dem Sie eine Datei, also auch ein CD-Image, wie jedes andere Gerät in das Dateisystem einbinden. Sie können dies, als Superuser, ganz einfach mit dem Kommando mount und der zusätzlichen Option -o loop erreichen:

sushi:~# mount linux-cd.raw /mnt -o loop
Nun können Sie, wie auf jeden anderen Bereich in Ihrem Dateisystem, mit den normalen Programmen den Inhalt der CD kontrollieren. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, können Sie die Datei auf einen CD-Rohling befördern.

Audio-CDs

Das Erstellen von Audio-CDs beziehungsweise das kopieren einzelner Tracks von einer Audio-CD, ist von der Bedienung her sehr einfach, jedoch unterstützen nicht alle CD-ROMs bzw. CD-Brenner dies optimal. Um CDs in einer optimalen Qualität zu bekommen, sollten Sie in jedem Fall die Daten zunächst auf Festplatte speichern.

Legen Sie nun die zu kopierende Audio-CD ein und klicken Sie auf „Update Information-Windows“, damit das Inhaltsverzeichnis der CD neu eingelesen wird.

Sie können nun einzelne Titel (Tracks) auswählen oder die komplette CD auf die Festplatte übertragen. Klicken Sie hierzu auf „Read Tracks“. Über „Select/Show Tracks to Read“ können Sie die gewünschten Titel auswählen. Die Lesegeschwindigkeit sollten Sie, im Interesse der besten Qualität, möglichst nicht zu schnell einstellen. Wenn beim Lesen der Tracks von der Audio-CD in einem CD-ROM Probleme auftreten oder Sie das Gefühl haben, daß die Qualität nicht optimal ist, sollten Sie versuchen, die Tracks noch einmal, diesmal aber mit dem CD-Brenner einzulesen.

Wenn Sie zum Einlesen ein IDE-Gerät benutzen, stellen Sie den Wert für „Audio-Read-Mode“ in den Voreinstellungen auf „ATAPI“. Sie können hier noch diverse andere Werte einstellen, sie werden in der Dokumentation näher erläutert.

Wenn alle gewünschten Stücke eingelesen sind und Sie eine Soundkarte konfiguriert haben, können Sie sich die Stücke über die Schaltfläche „Play Audio-Track“ vor dem Schreibvorgang anhören. Prüfen Sie dabei, ob Sie mit der Qualität der einzelnen Tracks zufrieden sind.

Abschließend können Sie über die Schaltfläche „Select/Show Tracks to Write“ die Titel auswählen, die Sie auf den Rohling brennen möchten. Hier können Sie ebenfalls die Reihenfolge der Titel auf der CD festlegen. Wenn Sie auch WAV-Dateien auf die CD brennen möchten, müssen Sie die Option „Fix wav-Files“ aktivieren. Bei einigen CD-Brennern kann es notwendig sein, die Option Swap Audio zu aktivieren, dies werden Sie nach der ersten CD sehr schnell merken.

gcombust

gcombust ist eine grafische Oberfläche für die Programme mkisofs / mkhybrid / cdda2wav / cdrecord und cdlabelgen. Die Homepage finden Sie unter der URL: http://www.abo.fi/~jmunsin/gcombust/. Die herausragenden Eigenschaften von gcombust sind: