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Vorwort

Willkommen zur dritten Auflage von Einführung in Perl.

Wenn Sie nach der besten Möglichkeit suchen, die nächsten 30 bis 45 Stunden mit der Programmiersprache Perl zu verbringen, hat Ihre Suche hier ein Ende. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine sorgfältig abgestimmte Einleitung in die Sprache, die auch weiterhin als das »Arbeitspferd des Internet« sowie als die Sprache der Wahl bei Systemadministratoren, Web-Hackern und Gelegenheitsprogrammierern auf der ganzen Welt gilt.

Wir können Ihnen natürlich nicht den gesamten Umfang von Perl in ein paar Stunden beibringen. Bücher, die Ihnen das versprechen, übertreiben ein bißchen. Statt dessen haben wir sorgfältig einen in sich vollständigen und hilfreichen Querschnitt von Perl für Sie ausgewählt. Dieser reicht aus, um Anwendungen mit einer Länge von einer bis zu 128 Zeilen zu schreiben, die ungefähr 90% aller Programme ausmachen. Wir haben außerdem eine Reihe von weiterführenden Hinweisen mit aufgenommen, die Ihnen weiterhelfen sollen, wenn Sie dieses Buch durchgearbeitet haben.

Jedes Kapitel ist kurz genug, um in einer bis zwei Stunden gelesen zu werden, und endet mit einer Reihe von Übungen, die Ihnen helfen sollen, das Gelernte anzuwenden. Die Antworten haben wir für Sie zur Überprüfung in Anhang A zusammengestellt. Dieses Buch ist also ideal für ein Seminar mit dem Titel »Einführung in Perl« geeignet. Wir wissen dies aus erster Hand, da das Material für dieses Buch fast Wort für Wort aus dem Konzept für unseren Kurs mit dem gleichen Titel stammt, den mittlerweile Tausende von Kursteilnehmern in aller Welt absolviert haben. Dennoch ist dieses Buch natürlich auch für das Selbststudium geeignet.

Auch wenn Perl oft als der »Werkzeugkasten für Unix« bezeichnet wird, müssen Sie kein Unix-Guru sein, nicht einmal ein Unix-Benutzer, um von diesem Buch etwas zu haben. Sofern es nicht extra vermerkt ist, gilt alles, was wir sagen, natürlich auch für die Windows-Version ActivePerl von ActiveState, die neueren Implementierungen von MacPerl für den Macintosh sowie auch für fast jede andere moderne Implementierung von Perl.

Auch wenn Sie zu Beginn der Lektüre dieses Buches keinerlei Ahnung von Perl haben müssen, ist es empfehlenswert, sich bereits mit grundsätzlichen Konzepten des Programmierens auszukennen. Hierzu zählen etwa Variablen, Schleifen, Unterroutinen, Arrays und das ganz wichtige »eine Quellcode-Datei mit Ihrem Lieblings-Texteditor bearbeiten«. Diese Konzepte setzen wir voraus. Auch wenn es uns freut zu hören, daß viele Leute Einführung in Perl in die Hand nehmen, um damit Perl als erste Programmiersprache zu lernen, können wir nicht für jeden die gleichen Ergebnisse versprechen.

Die Code-Beispiele zu diesem Buch

Gern dürfen Sie den Code in diesem Buch kopieren und an Ihre eigenen Bedürfnisse anpassen. Anstatt den Code von Hand abzuschreiben, möchten wir Sie dazu anhalten, den (englischen) Code von http://www.oreilly.de/catalog/einperl3ger/ herunterzuladen.

Typographische Konventionen

Die folgenden typographischen Konventionen werden in diesem Buch verwendet:

Nichtproportionalschrift
wird für Namen von Methoden, Funktionen, Variablen und Attributen sowie für Codebeispiele verwendet.
Nichtproportionalschrift fett
steht für Benutzereingaben.
Nichtproportionalschrift kursiv
steht für austauschbare Code-Elemente (z. B. Dateiname, wenn der tatsächliche Dateiname eingesetzt werden soll).
Kursiv
wird benutzt für Dateinamen, URLs, Rechnernamen, Anweisungen im Text, wichtige Begriffe bei ihrer ersten Erwähnung und zur Hervorhebung von Textteilen.
Fußnoten
enthalten zusätzliche Anmerkungen, die Sie beim ersten Lesen dieses Buches nicht mitlesen sollten (sondern vielleicht beim zweiten oder dritten Mal). Manchmal wird im Text bewußt ein wenig die Unwahrheit gesagt, um die Erklärungen zu vereinfachen, und eine Fußnote stellt dann alles wieder richtig. Oft enthält eine Fußnote auch Hinweise auf weiterführendes Material, das möglicherweise im gesamten Buch nicht weiter behandelt wird.

Die Geschichte dieses Buches

Für die Neugierigen unter Ihnen ist hier Randals Version der Geschichte, wie es zu diesem Buch kam:

Nachdem Larry Wall und ich (1991) mit der Arbeit an der 1. Auflage von Programming Perl fertig waren, wurde ich von der Firma Taos Mountain Software im Silicon Valley angesprochen, einen Perl-Kurs zu entwickeln. Hierzu gehörte auch das erste Dutzend Kurse, um Ausbilder dieser Firma auszubilden, diesen Kurs zu halten. Ich schrieb also diesen Kurs und gab ihn, wie vereinbart, an die Firma1 weiter.

Als ich den Kurs das dritte oder vierte Mal hielt (Ende 1991), kam jemand auf mich zu und sagte: »Weißt Du, ich finde Programming Perl wirklich gut, aber die Art, wie das Material hier im Kurs aufbereitet wird, ist viel leichter nachzuvollziehen - Du solltest ein Buch schreiben, das wie dieser Kurs aufgebaut ist.« Das schien mir eine gute Idee, und so begann ich, darüber nachzudenken.

Ich schrieb an Tim O'Reilly und schlug ihm ein Buch vor, das sich in den Grundzügen an dem Kurs orientierte, den ich für Taos entwickelt hatte - allerdings habe ich einige Kapitel, nach Beobachtungen im Kursraum, etwas umstrukturiert und geändert. Ich glaube, schneller ist noch nie ein Buchvorschlag von mir angenommen worden - bereits fünfzehn Minuten später erhielt ich eine Nachricht von Tim, die besagte: »Wir haben bereits darauf gewartet, daß Du ein zweites Buch einreichst - Programming Perl verkauft sich wie verrückt.« Die folgenden achtzehn Monate verbrachte ich damit, die 1. Auflage von Learning Perl fertigzustellen.

Während dieser Zeit begann ich, eine Gelegenheit zu sehen, Perl auch außerhalb des Silicon Valley2 zu lehren. Also entwickelte ich einen Kurs, der auf dem Text basierte, den ich für Learning Perl geschrieben hatte. Ich gab ein Dutzend Kurse für verschiedene Kunden (unter anderem auch für meinen Haupt-Auftraggeber, Intel Oregon) und benutzte die Rückmeldungen, die ich bekam, um der Rohfassung des Buches den letzten Schliff zu geben.

Die 1. Auflage kam am 1. November 19933 in die Läden und wurde zu einem überwältigenden Erfolg, der oftmals sogar die Verkaufszahlen von Programming Perl übertraf.

Auf der Rückseite der 1. Auflage stand zu lesen: »Geschrieben von einem der führenden Perl-Trainer«. Das wurde schnell zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung. Innerhalb von wenigen Monaten bekam ich eine Reihe von E-Mails von Leuten aus den gesamten Vereinigten Staaten, die mich darum baten, für ihre Firma einen Kurs zu halten. Während der folgenden sieben Jahre hat sich meine Firma als weltweiter Marktführer für Perl-Training vor Ort entwickelt und ich habe allein während dieser Zeit eine Million Vielflieger-Meilen angesammelt. Es tat auch nicht weh, daß während dieser Zeit das Web begann, populär zu werden. Bei Webmastern und -mistresses wurde Perl die Sprache der Wahl für das Content-Management, die Benutzer-Interaktion mittels CGI und für die Pflege ihrer Site.

Die letzten zwei Jahre habe ich bei Stonehenge ziemlich eng mit Tom Phoenix zusammengearbeitet. Ich gab ihm Freiraum, mit dem »Lama«-Kurs herumzuexperimentieren, einige Dinge umzustellen und anders aufzuteilen. Als wir mit mit dem fertig waren, was wir als die beste große Revision dieses Kurses ansahen, rief ich Tim O'Reilly an und sagte: »Zeit für ein neues Buch!« Das Ergebnis lesen Sie gerade.

Ihnen werden vermutlich einige Unterschiede zu früheren Auflagen auffallen:

Danksagungen

Von Randal. Ich möchte mich bei den früheren und jetzigen Stonehenge-Trainern (Joseph Hall, Tom Phoenix, Chip Salzenberg, brian d foy und Tad McClellan) für ihre Bereitschaft bedanken, hinauszugehen und Woche für Woche vor den Kursteilnehmern zu stehen, um mit ihren Notizen zurückzukommen und zu berichten, was alles möglich ist (und was nicht), damit wir das Material für dieses Buch feiner abstimmen konnten. Besonders hervorheben möchte ich meinen Mitautor und Geschäftspartner Tom Phoenix, dafür, daß er viele Stunden daran gearbeitet hat, den Lama-Kurs zu verbessern und das hervorragende Grundgerüst für den größten Teil dieses Buches zu erstellen.

Danke an alle bei O'Reilly, insbesondere an unsere geduldige Lektorin Linda Mui, die uns immer wieder angespornt hat, sowie an Tim O'Reilly selbst, der mir überhaupt die Gelegenheit zu dem Kamel- und dem Lama-Buch gegeben hat.

Ich stehe außerdem tief in der Schuld bei den Tausenden von Leuten, die die letzten Auflagen des Lama-Buches gekauft haben, so daß ich weder unter der Brücke noch im Gefängnis geendet bin. Außerdem danke ich meinen Kursteilnehmern, die mir beigebracht haben, ein besserer Kursleiter zu sein. Des weiteren danke ich der erstaunlichen Anzahl von Fortune-1000-Kunden, die unsere Kurse in der Vergangenheit gebucht haben und dies auch in der Zukunft tun werden.

Wie immer, ein besonderes Dankeschön an Lyle und Jack dafür, daß sie mir fast alles beigebracht haben, was ich über das Schreiben weiß.

Von Tom. Ich schließe mich Randals Dank an unsere Lektorin Linda Mui an, für Ihre Geduld, uns die besten Pointen und Fußnoten aufzuzeigen. Hierbei machte sie gleichzeitig klar, daß diejenigen, die beibehalten wurden, keinesfalls ihre Schuld seien. Linda und Randal führten mich durch den Prozeß des Schreibens, und dafür bin ich Ihnen dankbar.

Und auch an anderer Stelle schließe ich mich Randal an, nämlich was die anderen Stonehenge-Trainer angeht, die sich so gut wie nie darüber beklagt haben, wenn ich unerwartet das Kursmaterial verändert habe, um eine neue Lehrmethode auszuprobieren. Ihr habt eine Menge unterschiedlicher Ansichten zu Lehrmethoden beigetragen, die ich ohne Euch nie kennengelernt hätte.

Ich arbeitete viele Jahre am Oregon Museum of Science and Industry (OMSI) und ich möchte Euch allen danken, daß ich meine Lehrmethoden verbessern durfte, indem ich lernte, einen oder zwei Witze in jede nur mögliche Tätigkeit einzubauen.

Danke auch an die vielen Leute im Usenet, die Ihr mir Eure Wertschätzung und Aufmunterungen für meine Beiträge dort gezeigt habt. Wie immer hoffe ich, es hilft.

Selbstverständlich gilt meine tiefe Dankbarkeit insbesondere meinem Co-Autor Randal, der mir die Freiheit gab, verschiedene Arten auszuprobieren, das Material sowohl im Kurs als auch hier im Buch zu präsentieren. Außerdem danke ich ihm für seine Initiative, dieses Material überhaupt als Buch herauszubringen. Ich bin schwer beeindruckt, von Deinen Anstrengungen sicherzustellen, daß niemand anders in die rechtlichen Schwierigkeiten gerät, die soviel von Deiner Zeit und Energie gestohlen haben; Du bist ein gutes Vorbild.

Von uns beiden. Danke unseren Fachkorrektoren (Elaine Ashton, Kevin Bingham, Jarkko Hietaniemi, Joe Johnston und Ben Tilly) für ihre Anmerkungen zu unserem Entwurf.

Danke auch an die vielen Kursteilnehmer, die uns mitgeteilt haben, welche Teile des Kursmaterials über die Jahre verbesserungswürdig waren. Euretwegen sind wir heute so stolz darauf.

Danke auch an die vielen Perl Mongers, die uns ein Zuhause gegeben haben, wenn wir ihre Städte besucht haben. Laßt es uns irgendwann wiederholen.

Unser aufrichtigster Dank gilt unserem Freund Larry Wall dafür, daß er die Weisheit besaß, seine wirklich coolen und mächtigen Werkzeuge dem Rest der Welt zugänglich zu machen, damit wir alle unsere Arbeit ein bißchen schneller, einfacher und mit mehr Spaß erledigen können.

Fußnoten

1

In dem Vertrag behielt ich mir die Rechte an den Übungen vor, in der Hoffnung, diese eines Tages woanders, etwa in den Zeitschriftenkolumnen, die ich zu der Zeit schrieb, wiederverwenden zu können. Die Übungen sind das Einzige, das aus dem Taos-Kurs in diesem Buch verwendet wird.

2

Mein Vertrag mit Taos entielt eine Klausel, nach der ich meinem Auftraggeber keine Konkurrenz machen durfte. Ich mußte mich also vom Silicon Valley fernhalten, was ich auch viele Jahre lang respektiert habe.

3

An diesen Tag erinnere ich mich sehr gut - es war nämlich der Tag, an dem man mich zu Hause wegen einiger Computeraktivitäten im Zusammenhang mit meinem Intel-Vertrag verhaftete. Eine Reihe von Anklagen folgte, für die man mich später verurteilte. Die Schlacht um die Einsprüche dauert bis heute an - Details finden Sie unter http://www.lightlink.com/fors/.


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