Die Release 3.0 von Debian GNU/Linux zeichnet sich durch viele Verbesserungen
und einen noch größeren Umfang an Paketen gegenüber den Vorgänger Versionen
aus. Unterstützte bereits die Version 2.2 ("potato") sechs
Hardwarearchitekturen (Intel x86, Motorola, Alpha, SPARC, PowerPC und ARM), so
kann die Version 3.0 mit diesen sechs und gleich vier neuen Architekturen
(MIPS, Intel Itanium, HP PA-RISC und S/390) aufwarten.
Der in Debian 2.2 verwendete Linux Kernel in der Version 2.2 wurde
für die Debian Release 3.0 aktualisiert. Hierbei wurden viele Fehler beseitigt
welche sowohl den Kernel
selbst als auch die dazugehörigen Programme betreffen. Weiterhin sind viele
neue Treiber für die Hardware hinzugekommen oder wurden durch bereinigte
Versionen ergänzt.
Neu in dieser Release ist der Linux Kernel in der Version 2.4, welcher
alternativ bei der Installation, oder nachträglich als Paket, installiert
werden kann. Das Debian Entwicklerteam ist nicht der Meinung, daß der Linux
Kernel in der Version 2.4 auf allen von Debian unterstützten Architekturen die
notwendige Stabilität erreicht hat, sodaß beide Kernel zur Auswahl stehen.
Ältere Debian Versionen installierten zunächst ein sogenanntes "Basis-System"
aus einem tar-Archiv, um dann weitere Pakete über das Debian Paketmanagement in
das System zu integrieren. Mit dieser Release wird eine neue Methode
eingeführt, das Installationssystem benutzt das Programm
debootstrap, um alle vom Basis System benötigten Pakete zu
holen, zu entpacken und zu installieren. Die Pakete können dabei wie gehabt
lokal vorliegen (auf CD-ROM oder im Dateisystem) oder auch per FTP/HTTP aus dem
Netz geholt werden. Diese Installation des Basissystem direkt aus Debian
Paketen bietet eine größere Flexibilität bei Updates und von Komponenten des
Basissystems.
Als weitere Veränderung ist das überarbeitete Task-System zu nennen. Bisher
bestanden Tasks aus Paketen, in denen die Abhängigkeiten zu anderen Paketen
definiert waren. Das neue System verwendet spezielle Header innerhalb der
existierenden Pakete, um die Tasks zu definieren zu denen ein Paket gehört.
Dies macht es deutlich einfacher, einzelne Komponenten eines Tasks zu
installieren; es ist nicht mehr nötig alle Pakete zu installieren.
So gut wie alle Pakete benutzen in dieser Release Debconf um die Konfiguration
während der Installation oder ein späteres neukonfigurieren des Paketes
vorzunehmen. Debconf verfügt dabei über verschiedene Frontends:
nicht-interaktiv, dialog (curses-basiert) und ein GNOME-Frontend. Debconf
wurde auch intern stark erweitert, sodaß Debconf eine zentrale Rolle im
Debian System bildet. Beispielsweise verfügt Debconf über eine LDAP
Schnittstelle, Konfigurationsdaten können so zentral auf einem LDAP Server
liegen und verwaltet werden.
Die bei der Installation verwendeten Kernel unterstützen verschiedene
Hardwareausstattungen. Für die Intel Architektur sind folgende verfügbar:
- vanilla
Kernel Version 2.2.x, dies ist der Standard
Kernel für das Debian System mit fast allen Treibern des Linux Kernels als
Modulen.
- ide
Kernel Version 2.2.x, ähnlich wie der
„vanilla“ Kernel, jedoch mit den Kernel Patches zur Unterstützung
von UDMA66 Geräten.
- compact
Kernel Version 2.2.x, hier wurden viele selten
benutzte Treiber weggelassen (Sound, Video4Linux usw.), dafür sind häufig
benötigte Treiber (NE2000, 3COM 3c905, Tulip, Via-Rhine und Intel EtherExpress
Pro100) im Kernel integriert. Somit kann eine Installation über das Netzwerk
mit zwei Disketten (root und rescue) durchgeführt werden. Weiterhin sind
Treiber für die RAID Controller DAC960, und Compaq's SMART2 RAID integriert.
- idepci
Kernel Version 2.2.x, diese Version unterstützt
ausschliesslich IDE und PCI Geräte sowie einige wenige ISA Geräte. Dieser
Kernel sollte benutzt werden, wenn es beim Starten des Kernels zu Problemen mit
SCSI Geräten kommt. In diesem Kernel ist der ide-floppy Treiber integriert,
sodaß eine Installation auch von LS120 oder ZIP Laufwerken vorgenommen werden
kann.
- bf24
Kernel Version 2.4.x, dieser aktuelle Kernel
unterstützt viele neue Hardwarekomponenten, welche nicht von älteren Versionen
unterstützt wurden. Die USB und IDE Unterstützung wurde verbessert, neuere
Netzwerkkarten Treiber wurden integriert und es werden die Dateisysteme Ext3
und ReiserFS unterstützt.
Als weitere Neuerung bei der Installation von CD-ROM ist zu sagen, daß es nun
möglich ist, die oben genannten Kernel allesamt von der ersten CD aus zu
installieren.
Die Programme zur Verwaltung von Paketen, dpkg und
apt wurden an vielen Stellen verbessert und erweitert.
apt unterstützt nun das „pinning“ von
Paketen, welches es ermöglicht Programmversionen aus verschiedenen
Entwicklungszweigen (testing/unstable/stable) auszuwählen, während das
eigentliche System auf einem anderen Releasestand bleibt.
apt sorgt auch hierbei dafür das alle Abhängigkeiten
erfüllt werden und lädt die benötigten Pakete automatisch auf das System.
Für Entwickler sind die sogenannten „build dependencies“
interessant. Das Kommando apt-get build-dep PAKET sorgt
dafür, daß alle zur Erzeugung eines Paketes benötigten Pakete auf dem System
vorhanden sind.
Zur Ablösung des in die Jahre gekommenen und bei vielen Benutzern
(un-)beliebten Installationsprogrammes dselect wurden
verschiedene Alternativen entwickelt. Interessierte Benutzer sollten einen
Blick auf aptitude werfen.
„Woody“ wird gleich mit zwei Versionen von XFree86 ausgeliefert.
Bereits bekannt sollte die Version 3.3.6 sein. Diese kann eingesetzt werden,
wenn es Probleme mit der neuen Version 4.1 gibt. Die Version 4.1 von XFree86
unterstützt mehr Grafikkarten und bietet eine bessere Hardwareerkennung sowie
3D Beschleunigung. Xinerama erlaubt die Verwendung von mehreren Monitoren, die
zu einer großen Arbeitsfläche zusammengefasst werden.
Debian 3.0 ist sicherer geworden. Die Basisinstallation enthält weniger
Dienste, die jeder für sich ein potentielles Risiko darstellen. In der neuen
Release sind mehr sicherheitsorientierte Programme enthalten. Hierzu gehören
beispielsweise Porgramme zu Administration eines Firewalls, zur Sicherung des
Rechners oder zur Entdeckung von Einbrüchen. Das Paket System wurde ebenfalls
erweitert, es können nun zu jedem Paket die digitalen Checksummen geprüft
werden. So kann eine Installation eines Paketes verhindert werden, wenn die
Checksumme nicht übereinstimmt. Dies ermöglicht sichere, automatische Updates
von Systemen über das Internet.
Debian 3.0 ist von Übersetzerteams in der ganzen Welt auf die jeweiligen
landesspezifischen Anforderungen angepasst worden. Es sind Voreinstellungen
für mehr Sprachen als bisher vorhanden und eine größere Anzahl von Programmen
unterstützt verschiedene Landessprachen. Die zur Installation verwendeten
Bootdisketten beispielsweise wurden ebenfalls in viele Sprachen übersetzt.
Besonders gut werden in Debian 3.0 die Sprachen Französisch, Deutsch,
Italienisch, Japanisch, Portugiesisch, Spanisch, Katalanisch und Dänisch
unterstützt; an 15 weiteren Sprachen wird aktiv gearbeitet.
Diese Debian Version enthält zum ersten Mal verschiedene freie grafische
Webbrowser wie Mozilla, Galeon und Konqueror. Zum ersten Mal ist auch die
grafische Benutzeroberfläche KDE, in der Version 2.2, enthalten. Die Version
1.4 von GNOME rundet die Auswahl der grafischen Benutzeroberflächen ab.
Eine sehr ausführliche Installationsanleitung finden Sie auf
Ihrer Debian GNU/Linux CD unter doc/install.txt oder
doc/install.html, sowie im Netz unter http://debian.org/doc/.
Dort wird auch auf Probleme mit spezieller
Hardware eingegangen und detailliert beschrieben, welche alternativen
Möglichkeiten zur Installation geboten werden. Es wurde hier darauf verzichtet,
diese Informationen nochmals zu wiederholen, statt dessen wird die
Installation anhand eines typischen Beispiels beschrieben.
Die Installation von Debian kann von den verschiedensten Medien aus erfolgen.
Zunächst ist es jedoch notwendig den Rechner mit einem Minimalsystem, welches
auch das eigentliche Installationsprogramm enthält, zu starten.
Generell kann jeder der im folgenden beschriebenen Variante der Bootimages
nicht nur zur Installation verwendet werden, sondern bietet auch die
Möglichkeit das System im Fehlerfall zu reparieren.
Die Installation von Debian GNU/Linux benötigt mindestens 12 MB RAM und einen
Swap-Bereich, oder aber 14 MB RAM, wenn kein Swap-Bereich zur Verfügung steht.
Die aus älteren Debian Versionen bekannt „lowmem“ Bootdiskette
ist in der Version 3.0 nicht mehr enthalten. Das installierte Basissystem
benötigt mindestens 64 MB Plattenplatz auf einer eigenen Partition sowie eine
weitere Partition für den Swap-Bereich. Wenn weitere Pakete installiert werden
sollen, so ist dies nach Bedarf bei der Planung der Partitionen zu
berücksichtigen.
Als Bootmedium für den ersten Start des Systems kommen sowohl CD-ROMs als auch
Disketten in Frage. Zunächst sollte im BIOS des Rechners überprüft werden, ob
die Möglichkeit besteht, direkt von CD-ROM zu booten. Die Aufteilung der Menüs
ist - je nachdem von welchem Hersteller das BIOS kommt - unterschiedlich. Im
Zweifelsfall sind die nötigen Informationen im Handbuch des Motherboards zu
finden.
Wenn das System das Booten von CD-ROM nicht unterstützt, können
Bootdisketten
erzeugt werden. Sie finden die nötigen Images auf Ihrer Debian GNU/Linux-CD im
Verzeichnis
/cdrom/install/
als Dateien: rescue.bin und root.bin.
Alternativ können statt der Rescue Diskette (rescue.bin),
auch die Dateien bf24.bin, compact.bin, idepci.bin,
sbm.bin genutzt werden; diese bieten die oben genannten
alternativen Kernelkonfigurationen.
Wenn Ihnen ein anderes GNU/Linux-System (oder ein anders PC-Unix) zur
Verfügung steht, können Sie die Images mit dem Kommando:
dd if=rescue.bin of=/dev/fd0
auf eine Diskette
schreiben (ggf. den Pfad zu der Datei angeben). Wenn Sie nicht über ein
lauffähiges GNU/Linux-System zur
Erstellung der Bootdisketten verfügen, können Sie mit dem DOS-Programm
rawrite2.exe, welches sich ebenfalls auf der Debian GNU/Linux-CD
befindet, das Image auf eine Diskette schreiben. Achten Sie darauf, daß beim
Schreiben keine Fehlermeldungen auftreten. Wenn Sie eine Diskette nicht
fehlerfrei erstellen können, sollte diese Diskette in den Müll wandern,
probieren Sie es mit einer anderen Diskette noch einmal.
Um das System von Disketten zu starten muss zuerst die „rescue“
Diskette eingelegt werden (auch wenn eine Neuinstallation vorgenommen wird).
Nach dem laden des Linux Kernels werden Sie aufgefordert die
„root“ Disketten einzulegen und die Return Taste zu drücken.
Auf Systemen die über ein via USB angeschlossenes Diskettenlaufwerk verfügen,
kann so zwar von der ersten Diskette gebootet werden, leider wird aber nicht
die root-Diskette in einem USB Laufwerk unterstützt. Speziell auf diesen
Problemfall angepasste Bootdisketten für die Debian Version 3.0 werden unter
www-user.rhrk.uni-kl.de/~blochedu/usb-install/
von Eduard Bloch zur Verfügung gestellt.
Sollten beim Start von Diskette oder CD-ROM Probleme auftreten, so gibt es noch
einen dritten Weg, Debian GNU/Linux zu starten, das Programm
loadlin.exe.
Sie müssen hierzu auf Ihrem Rechner ein lauffähiges MS-DOS-System installiert haben und sollten
auf die CD-ROM zugreifen können. Auf der ersten CD finden Sie im Verzeichnis
/install alle benötigten Dateien sowie das Script
boot.bat.
Dieses Script können Sie direkt ausführen, das Debian GNU/Linux-Installationsprogramm sollte
nach kurzer Zeit geladen werden.
Wird das Boot-Medium korrekt erkannt, sehen Sie einen
Begrüßungstext mit einigen Informationen zur Installation von
Debian.
Beim Start von der ersten CD-ROM kann zwischen verschiedenen Kernelversionen
zur Installation gewählt werden. Die Auswahl erfolgt durch Angabe der
gewünschten Version am Bootprompt.
Folgende Kernel stehen zur Auswahl:
- vanilla
Kernel Version 2.2.x, dies ist der Standard
Kernel für das Debian System mit fast allen Treibern des Linux Kernels als
Modulen.
- compact
Kernel Version 2.2.x: hier wurden viele selten
benutzte Treiber weggelassen (Sound, Video4Linux usw.), dafür sind häufig
benötigte Treiber (NE2000, 3COM 3c905, Tulip, Via-Rhine und Intel EtherExpress
Pro100) im Kernel integriert. Somit kann eine Installation über das Netzwerk
mit zwei Disketten (root und rescue) durchgeführt werden. Weiterhin sind
Treiber für die RAID Controller DAC960, und Compaq's SMART2 RAID integriert.
- idepci
Kernel Version 2.2.x: diese Version unterstützt
ausschlieslich IDE und PCI Geräte sowie einige wenige ISA Geräte. Dieser
Kernel sollte benutzt werden, wenn es beim Starten des Kernels zu Problemen mit
SCSI Geräten kommt. In diesem Kernel ist der ide-floppy Treiber integriert,
sodaß eine Installation auch von LS120 oder ZIP Laufwerken vorgenommen werden
kann. Dies ist auch der Default Kernel, falls nichts anderes ausgewählt wurde.
- bf24
Kernel Version 2.4.x: dieser aktuelle Kernel
unterstützt viele neue Hardwarekomponenten, welche nicht von älteren Versionen
unterstützt wurden. Die USB und IDE Unterstützung wurde verbessert, neuere
Netzwerkkarten Treiber wurden integriert und es werden die Dateisysteme Ext3
und ReiserFS unterstützt.
- rescue
Diese spezielle Option dient zum Starten eines Rettungssystems, um ein defektes
System instandzusetzen. Es kann als Option jedes beliebige Root-Dateisystem
angegeben werden. Der Kernel wird dabei vom Bootmedium geladen. Weitere
Rettungssysteme auf der ersten CD-ROM sind: rescbf24, resccomp,
rescvanl. So kann beispielsweise mittels rescbf24
root=/dev/hda3 ein Rettungssystem mit dem Kernel 2.4 gestartet
werden, welches die Partition /dev/hda3 als
Root-Dateisystem benutzt.
Für Fortgeschrittene Benutzer sind folgende Optionen
interessant, die am Bootprompt angegeben werden können:
- quiet
Es werden während der Installation nur absolut
notwendige Fragen gestellt.
- verbose
Es werden sehr viele Fragen während der Installation gestellt.
- debug
Zur Fehlersuche für Entwickler. Meldungen werden auf tty3
ausgegeben.
- bootkbd
Mit dieser Option kann die zu verwendende
Tastaturtabelle angegeben werden, beispielsweise
bootkbd=qwertz/de-latin1-nodeadkeys.
Zunächst sollte versucht werden das Installationsprogramm ohne Angabe von
weiteren Parametern zu starten.
Direkt nach dem Laden des Linux-Kernels wird das eigentliche
Installationsprogramm gestartet. Dieses Programm wird Sie durch die
Installation führen. Sie können jederzeit zu jedem beliebigen Punkt
der Installation zurückkehren oder auch die komplette Installation von
Anfang an neu beginnen. In den meisten Fällen
genügt es, die Fragen, bei denen Sie sich nicht ganz sicher sind, mit
einem einfachen Druck auf die Eingabetaste zu bestätigen. Die
voreingestellten Werte sind sinnvoll und führen zu einem funktionsfähigen
System.
Zuerst erfolgt die Auswahl der gewünschten Sprache für die Installation. Das
Installationsystem steht in 19 verschiedenen Sprachen zur Verfügung.
Bei der Auswahl eines deutschsprachigen Installationsprogrammes kann zwischen
verschiedenen Sprachräumen gewählt werden.
Die nächste Maske zeigt einige Informationen zu Debian GNU/Linux und der
Bootdiskette an. Die sogenannten
Release Notes
(Versions-Informationen) informieren über die
Debian GNU/Linux-Version, sowie die Versionsnummer und das Herstellungsdatum
der Bootdiskette. Hier finden Sie auch eine kurze Information zu SPI –
„Software in the Public Interest“, der nicht-kommerziellen Organisation
hinter Debian GNU/Linux und zur
FSF ().
Nun gelangt man in das eigentliche Hauptmenü
des Installationsprogramms.
Von hier aus können Sie zu jeder Zeit zu jedem beliebigen Punkt der
Installation wechseln und Schritte, bei denen Sie sich nicht sicher
waren, nochmals wiederholen. Das Installationsprogramm führt in einer
sinnvollen Reihenfolge durch die Installation: es ist
normalerweise nicht notwendig,
andere Menüpunkte als die vorgeschlagenen
auszuwählen. Wie gesagt, es ist nicht
nötig, aber möglich. Sie haben hier alle Freiheiten.
Zuerst wird die Konfiguration der Tastatur angeboten.
Die Belegung der Tastatur ist sofort nach der Auswahl aus diesem Menü
aktiviert.
Wenn Sie Debian GNU/Linux auf einem neuen System (oder einer neuen
Festplatte) installieren, werden Sie nun zur Partitionierung der
Festplatte aufgefordert. Wenn bereits ein Linux-System auf einer
Partition installiert war, wird dieser Schritt automatisch
übergangen und es wird zum nächsten Schritt, dem einbinden einer
Swap-Partition, verzweigt.
Wählen Sie nun aus der Liste der Festplatten,
die vom Installationsprogramm
gefunden wurde, die gewünschte Festplatte aus. Haben Sie nur eine einzige
IDE-Festplatte in Ihrem System, so wird lediglich das Device /dev/hda
zur Auswahl angeboten. Weitere IDE-Festplatten werden vom Linux-Kernel
als /dev/hdb (Slave am Primary Controller), /dev/hdc (Master am
Secondary Controller) und /dev/hdd (Slave am Secondary Controller)
verwaltet. SCSI-Festplatten werden mit /dev/sda,
/dev/sdb, /dev/sdc
usw. bezeichnet, aufsteigend nach der eingestellten Adresse (SCSI ID).
Im nächsten Schritt werden Sie auf einige Beschränkungen mit älteren Motherboard-Bios-Versionen
hingewiesen. Diese können dazu führen, daß der Linux-Kernel nicht geladen werden
kann. Dies tritt aber nur auf mehrere Jahre alten Systemen auf und kann meist ignoriert werden.
Neu in dieser Debian Release ist die Unterstützung von sogenannten
„Journaling Filesystemen“. Diese sind in der Lage, nach einem
Systemabsturz das Dateisystem anhand eines Journals sehr schnell
wiederherzustellen. Ein langwieriger Check des Dateisystemes, wie
beispielsweise vom Extended 2 Dateisystem (ext2) her bekannt, kann dabei
entfallen. Die „woody“ Release unterstützt neben dem Extended 3
Dateisystem (ext3), welches ebenfalls ein „Journaling
Filesystem“ ist, auch das ReiserFS. Dieses benötigt zusätzlichen
Plattenplatz zur Verwaltung des Journals.
Wenn eine fabrikneue Festplatte zur Installation benutzt wird, so ist auf
dieser noch keine Partitionstabelle geschrieben worden. Zu Partitionierung der
Festplatte wird das Programm cfdisk verwendet. Es
benötigt zwingend eine solche Partitionstabelle, auch wenn diese noch keine
Einträge enthält.
Es wird nun das Programm
cfdisk gestartet.
Mit diesem können in den
freien Bereichen der Festplatte neue Partitionen angelegt oder
auch bereits vorhandene Partitionen gelöscht werden.
VORSICHT! Änderungen, die hier durchgeführt werden und mit
write auf die Festplatte geschrieben wurden, lassen sich nicht wieder
rückgängig machen!
In dem hier gezeigten Beispiel wird eine komplette IDE-Festplatte
für die Installation von Debian GNU/Linux verwendet.
Über den Menüpunkt new kann eine neue, primäre
Partition erzeugt werden. In unserem Beispiel wurde eine Größe von
1,8 Gigabyte (1800 Megabyte) gewählt.
Diese Partition wird später das GNU/Linux-Dateisystem aufnehmen und von dieser wird auch
der eigentliche Linux-Kernel geladen. Diese Partition müssen Sie mit dem
Menüpunkt „Bootable“ bootfähig machen.
In dem verbliebenen Platz wird eine weitere Partition eingerichtet.
Diese dient dem System als Swap-Bereich, um im Betrieb über mehr
(virtuellen) Speicherplatz zu verfügen. Nach der Zuweisung des
Festplattenplatzes für diese Partition muss noch der Typ geändert werden,
sodaß das System diese Partition auch als Swap-Bereich erkennt.
Dies geschieht über den Menüpunkt
type, dort ist der Typ der
zweiten Partition auf „82 - Linux Swap“ zu setzen. Dies ist
schon die Voreinstellung, wenn Sie den
Menüpunkt type auswählen,
hier reicht ein Druck auf die Eingabetaste.
Sie können auch die verschiedensten anderen Dateisysteme anlegen.
Wie Sie in der Auflistung sehen können, werden viele im DOS/Windows-Bereich
verbreitete Formate, sowie eine ganze Reihe von Unix-Dateisystemen
unterstützt.
Nachdem mindestens eine Root (/) und eine Swap-Partition
eingerichtet sind, sollte sich in etwa folgendes Bild ergeben.
Es wurden nun 2 Partitionen erstellt, /dev/hda1 (die erste Partition auf der
Master-Festplatte am Primary IDE Controller) wird das Root-Dateisystem aufnehmen,
/dev/hda2 ist die Swap-Partition.
Natürlich können nach Belieben weitere Partitionen, zum Beispiel für
/home oder /var angelegt werden.
Wenn die Einteilung der Festplatte abgeschlossen ist, müssen die Daten noch in
die bereits erwähnte Partitionstabelle geschrieben werden. Bis jetzt wurden
noch keine Daten auf der Festplatte verändert. Wenn nicht sichergestellt ist,
das es sich um die gewünschte Festplatte handelt, oder wenn noch wichtige
Daten auf der Festplatte vermutet werden, so ist an dieser Stelle das Programm
mit „Quit“ zu verlassen! Wenn aber alles wie geplant eingeteilt
wurde, können die Einstellungen mit „Write“ in die
Partitionstabelle geschrieben werden.
Das Installationsprogramm findet nun die Signatur einer Swap-Partition auf der
Festplatte und bietet an, diese in das System einzubinden.
Wenn Sie mehrere
Swap-Partitionen angelegt haben, die auch auf
verschiedenen Festplatten liegen können, so können Sie
diesen Menüpunkt vom Hauptmenü aus unter
„Formatieren und Einbinden einer Swap-Partition“ noch einmal anwählen.
Wiederholen Sie dies so lange, bis alle vorhandenen Swap-Partitionen eingebunden sind.
Bei nur einer Swap-Partition wird diese Auswahl übersprungen.
Während des Formatierens der Partition kann der Bereich auf defekte Blöcke
hin geprüft werden. Bei modernen Geräten ist dies nicht notwendig, sodaß hier problemlos darauf
verzichtet werden kann.
Hier nochmal zur Sicherheit die Abfrage, ob diese Partition wirklich als Swap-Partition
eingerichtet werden soll und damit alle Daten verlorengehen.
Im folgenden Schritt wird ein Linux-Dateisystem formatiert und ins System eingebunden.
Wenn das System auf verschiedenen Partitionen installiert werden soll, so ist
dieser Schritt mehrfach auszuführen.
Es muss mindestens eine Partition als Root-Dateisystem eingebunden werden.
Wenn lediglich eine Linux-Partition vorhanden ist, so wird keine Auswahl der
verfügbaren Partitionen angezeigt.
Nun kann das zu verwendende Dateisystem ausgewählt werden. Ältere Debian
Versionen verwendeten immer das Extended 2 Dateisystem, dies ist auch heute
noch eine gute Wahl: es hat sich in vielen Installationen bewährt.
Ein um die Funktionalitäten eines Journaling Filesystems erweitertes ext2
Dateisystem ist unter dem Namen ext3 / Extended 3 Filesystem verfügbar.
Vorteilhaft ist hier das dieses auch kompatibel zum bisherigen Extended 2
Dateisystem ist, natürlich geht dann das Journal verloren. Sie können eine mit
dem Extended 3 Dateisystem formatierte Partition auch mit älteren Kerneln oder
Rettungsdisketten zusammen verwenden.
Alternativ steht noch das ReiserFS zur Verfügung. Auch dieses bietet die
Funktionen eines Journaling Filesystems. ReiserFS wird jedoch von vielen
Fachleuten als zu unausgereift angesehen, sodaß ein Einsatz eher auf
Testsystemen sinnvoll erscheint.
Aufgrund der Kompatibilität zum Extended 2 Dateisystem ist das Extended 3
Dateisystem hier eine gute Wahl.
Auch für diese Partition kann eine Überprüfung auf defekte Blöcke während der Formatierung
erfolgen, wie schon beschrieben ist dies bei neueren Systemen nicht notwendig.
Hier noch einmal zur Sicherheit die Abfrage, ob Sie sich für die richtige Partition
entschieden haben.
Im Gegensatz zur Swap-Partition, dauert das Formatieren des
Root-Dateisystems etwas länger.
Dies ist abhängig von der
Größe der Partition. Sie können diesen Vorgang am Bildschirm verfolgen.
Sie werden abschließend gefragt, ob die eben formatierte Partition in das System
eingebunden werden soll. Bestätigen Sie dies mit der Eingabetaste.
Nachdem die Platte mit mindestens zwei Partitionen vorbereitet wurde,
können nun der eigentliche Linux-Kernel
sowie die dazugehörenden Module installiert werden.
Sie haben die Möglichkeit, den Kernel und die Module von verschiedenen
Medien aus zu installieren. Wenn Sie von einer CD-ROM gebootet haben,
ist es sinnvoll, auch den Rest der Installation von diesem Medium
durchzuführen. Verfügen Sie aber
beispielsweise über ein Notebook ohne
CD-ROM, so können Sie Debian GNU/Linux auch komplett über Disketten
installieren. Eine weitere Option ist die Installation von einer
anderen Partition, egal ob diese bereits gemountet wurde oder nicht.
Diese Partition kann auch mit einem DOS- oder Windows-Dateisystem
formatiert sein.
Dies kann dann sinnvoll sein, wenn Sie sich Debian GNU/Linux bei einem Bekannten
auf eine Festplatte kopiert haben oder wenn Sie die Dateien mit einem
anderen Betriebssystem aus dem Internet von einem FTP-Server geladen haben.
Der mit Debian GNU/Linux gelieferte Kernel unterstützt hierzu die
Dateisysteme der gebräuchlichsten Betriebssysteme.
Wir gehen hier aber von der Installation per CD-ROM aus. Ist bereits eine
CD-ROM eingelegt, so wird diese vom Installationsprogramm erkannt.
Es werden nun zunächst der Kernel (dies geht recht schnell), sowie die Module
(Treiber) installiert. Der angezeigte Pfad kann sich, je nachdem welcher Kernel
für die Installation gewählt wurde, von dem hier gezeigten unterscheiden.
Es können nun zusätzliche Treiber –
sogenannte Module – in den Kernel eingebunden
werden. Dies ist im Normalfall nicht notwendig, da viele Treiber bereits fest
in den Kernel integriert sind.
Exemplarisch soll hier die Installation eines Modules für eine Netzwerkkarte
gezeigt werden. Es kann durchaus der Fall sein, daß die Netzwerkkarte bereits
vom Kernel erkannt wurde. Dies ist der Fall, wenn der Treiber für die
betreffende Karte fest in den Kernel integriert wurde. In diesem Fall braucht
kein Modul für die Karte geladen zu werden.
Wenn zu einem späteren Zeitpunkt
weitere Module geladen werden sollen, so kann dazu jederzeit das Programm
modconf benutzt werden.
Die Module sind in verschiedene Gruppen eingeteilt, werfen
Sie ruhig mal einen Blick in jedes Verzeichnis.
Am Beispiel einer Netzwerkkarte werden wir kurz erläutern, wie beim
Einbinden von Modulen prinzipiell vorzugehen ist. Wählen Sie zuerst die
gewünschte Gruppe aus (kernel/drivers/net - Treiber für
Netzwerkkarten). Sie
erhalten dann eine Liste aller verfügbaren Treiber.
Netzwerkkarten, die über einen PCI-Bus verfügen,
benötigen meist keinerlei Parameter und lassen
sich mit wenigen Schritten
einbinden. Bei älteren ISA-Karten müssen
oft weitere Angaben zu IO-Bereich
und Interrupt gemacht werden. Hilfreich ist hier, wenn Sie diese Angaben bereits
von einem anderen auf diesem Rechner laufenden Betriebssystem in Erfahrung
bringen können. Sehr verbreitet sind NE2000-kompatible Netzwerkkarten. Oft
reicht es bei diesen, nur den Parameter io
anzugeben, typische Werte sind hier:
0x280, 0x300, 0x320 usw.
Die hier ausgewählte Intel EtherExpress Pro 100M PCI-Karte braucht hingegen keine weiteren
Parameter und läßt sich so sehr einfach in das System einbinden.
Sind alle Module erfolgreich geladen, verlassen Sie dieses Menü. Sollten bei
einzelnen Komponenten Probleme auftreten, ist dies nicht weiter schlimm.
Momentan ist es ausreichend, wenn alle zur Installation benötigten Geräte
funktionsfähig sind. Netzwerkkarten, Soundkarten usw. können später
konfiguriert werden.
Auch wenn Sie in Ihrem System keine Netzwerkkarte installiert haben, sind
einige Angaben zum Netzwerk nötig; versuchen Sie also nicht an diesem
Menüpunkt vorbeizukommen: es wird Ihnen nicht gelingen.
Eine wichtige Information ist der Name des Systems (hostname). Wenn Sie
den Rechner sofort oder später in ein bestehendes Netzwerk einbinden wollen,
sollten Sie mit dem zuständigen Administrator einen geeigneten Namen vereinbaren,
um Konflikte zu vermeiden. Für ein privates Netzwerk können Sie den
vorgegebenen Wert, debian, belassen oder einen beliebigen anderen eingeben.
Je nachdem ob Sie vorher eine Netzwerkkarte konfiguriert haben oder nicht,
werden Sie nun mit einigen weiteren Fragen konfrontiert.
Dies bedeutet nicht, daß Sie nicht später per Modem oder ISDN ins Internet
kommen, doch dazu später mehr.
Wenn in Ihrem Netz ein DHCP-Server zur Verfügung steht, können Sie von diesem alle
weiteren Netzwerkeinstellungen beziehen. Meist werden diese jedoch von Hand
eingegeben.
Geben Sie hier die IP-Nummer an, die Sie dem Netzwerkinterface
geben wollen. Die hier vorgegebenen Werte
sind reservierte Nummern, die Sie zu Hause in einem lokalen
Netzwerk ohne Probleme benutzen können.
In einem Firmennetz oder wenn Sie von Ihrem Provider mehrere feste IP-Nummern
bekommen haben, setzen Sie hier die entsprechenden Werte ein.
Ihre Netzmaske:
Geben Sie hier die IP-Nummer des Gateways ein.
Nun erfolgt die Abfrage des Domainnamens.
Wenn Sie eine eigene Domain beantragt haben, setzen Sie
den Namen dort ein. Wenn Sie ein privates Netzwerk
zu Hause benutzen, können Sie sich auch einen netten
Namen ausdenken. Eventuell ist es auch sinnvoll, den
Domainnamen Ihres Providers einzusetzen. Wenn Sie sich nicht sicher
sind, lassen Sie das Feld einfach frei.
Meist werden Sie einen anderen Rechner als Nameserver
nutzen; geben Sie dessen IP-Nummer hier ein.
Die IP-Nummer des Nameservers erfahren Sie im Zweifelsfall bei Ihrem Provider.
Mehrere Nameserver können nacheinander, durch Leerzeichen getrennt, eingegeben
werden.
Der nächste Punkt führt zur Installation des Basissystems. Es wird ein
grundlegendes System auf der vorbereiteten Platte installiert. Dieses Basissystem
enthält alle nötigen Programme, um die
Installation später zu vervollständigen.
Die Installation kann – je nachdem wie schnell das System ist – einige
Minuten in Anspruch nehmen. Es wird ein Grundsystem installiert, in dem alle
weiteren Programme vorhanden sind, die benötigt werden.
Die Installation erfolgt von der CD-ROM, von der bereits der Kernel und die
Module installiert wurden.
Der Fortschritt der Installation kann detailiert auf der vierten Konsole
beobachtet werden. Mit der Tastenkombination ALT+F4 kann
auf diese Konsole gewechselt werden.
Im folgenden wird die Festplatte für den automatischen Start von Debian GNU/Linux
vorbereitet. Alternativ können Sie hier auch eine Boot-Diskette
erzeugen; diese kann später als Rettungssystem verwendet werden. Normalerweise
ist dies aber nicht notwendig, denn jedes Debian Installationsystem kann auch als
Rettungssystem verwendet werden. Dies gilt auch für die CD-ROM, von der das
System installiert wurde.
Es wird ein neuer MBR (Master Boot Record) auf der Festplatte installiert.
Sie können bestimmen, an welcher Stelle er installiert werden soll.
Normalerweise wird der Bootloader in den MBR installiert, wenn ein anderer
Bootloader (beispielsweise ein kommerzielles Produkt)
verwendet werden soll, so ist der Linux Loader (lilo) in den
Bootsektor der Root-Partition (hier /dev/hda1) zu
installieren.
Der Linux Loader (lilo) wird zunächst ohne weitere Absicherung installiert.
Dies bedeutet, daß jeder der Zugriff auf die Hardware des Rechners erlangt und ohne
weiteres das System mit eigenen Parametern starten kann. Auf diese Weise ist
es sehr einfach, Rechte des Systemadministrators zu erlangen, ohne ein Passwort
zu kennen! LILO sollte später mit einem Passwort abgesichert werden, dies ist im Abschnitt über
Systemsicherheit genauer beschrieben.
Es wird nun angeboten, eine Boot-Diskette zu erstellen. Wenn Sie Ihr System
von CD-ROM booten können, ist es kein Problem, dies zu übergehen: Sie können
jederzeit mit der CD booten und das System im Notfall reparieren.
Es schadet aber auch nicht, eine
solche Diskette zu erstellen.
Nachdem das System gestartet ist, werden noch einige letzte Einstellungen
vorgenommen.
Debian GNU/Linux verwaltet die Systemzeit, und somit auch die Umschaltung
zwischen Sommer- und Winterzeit, über sogenannte Zeitzonen. Wählen
Sie, wie gezeigt die für Ihre Region sinnvollen Werte.
Um die Zeitzone später zu ändern, kann das Programm
tzconfig verwendet werden.
MD5 verschlüsselte Passwörter sollten in jedem Fall verwendet werden. Diese
bieten eine höhere Sicherheit gegen Angriffe.
Die Verwendung von „Shadow-“ Paßwörtern
macht das System vor Angriffen
deutlich sicherer (die Paßwörter werden in einer Datei gespeichert
die, nicht wie die Datei
/etc/passwd, die von jedem Benutzer gelesen
werden kann, sondern nur vom Benutzer root lesbar ist).
Als nächster Schritt steht Ihnen die Auswahl des Paßwortes für den Systemadministrator
(root) bevor. Sie sollten dieses Paßwort besonders sorgsam auswählen!
Achten Sie darauf, daß es nicht Teile Ihres Namens enthält und möglichst aus einem
Gemisch aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen besteht. Bei der Auswahl der
verwendeten Zeichen ist darauf zu achten, daß das System durchaus in einen
Zustand geraten kann indem noch keine deutsche Tastaturbelegung geladen ist.
Enthält das Passwort des Systemadminisrators dann Umlaute so werden Sie
massive Probleme mit der Anmeldung am System haben. Verwenden Sie besser
Sonderzeichen die auch auf einer Tastatur mit amerikanischem Tastaturlayout zu
erreichen sind. Der Systemadministrator hat Zugriff
auf alle Teile des Systems, deshalb ist dieses Paßwort besonders sensibel.
Wie jedes gute Paßwort, so möchte auch dieses zur Bestätigung ein weiteres Mal eingegeben
werden und wird natürlich nicht am Bildschirm angezeigt.
Sie haben nun die Gelegenheit, einen neuen Benutzer - zusätzlich zum
Administrator - einzurichten. Sie
sollten dies auf alle Fälle tun, es ist nicht üblich und sogar gefährlich, die tägliche
Arbeit am System als Administrator durchzuführen. Melden Sie sich immer als normaler
Benutzer am System an und benutzen Sie das Kommando su, um
Systemverwaltungsaufgaben durchzuführen.
Geben Sie zuerst den gewünschten Benutzernamen ein. Dies können zum Beispiel Ihr Vorname oder
Ihre Initialen sein:
Hier sollten Sie Vor- und Nachnamen eingeben. Bedenken Sie, daß
die hier gemachten Angaben auch
später weiterverwendet werden, beispielsweise beim
Versenden von E-Mail. Wenn Sie also als
„Donald Duck“ im Netz auftauchen wollen,
können Sie das hier eingeben... Zum guten Ton gehört
aber die Verwendung des echten Namens.
Auch für diesen Benutzer werden Sie wieder um ein Paßwort gebeten. Auch dieses sollten Sie
sorgfältig auswählen. Normale Benutzer haben zwar nicht alle Rechte auf einem GNU/Linux-System,
wenn ein Eindringling jedoch erst mal Zugriff auf ein System erlangt hat, gelingt
es oft, sich weitere Rechte zu verschaffen.
Natürlich müssen Sie auch dieses Paßwort zweimal eingeben
um sicherzugehen, daß sich keine
Tippfehler eingeschlichen haben.
Wenn Ihr System nicht über PCMCIA-Slots verfügt, können Sie die
Unterstützung hierfür entfernen lassen.
Nun können Sie wählen, ob Sie die weitere Installation über PPP (Point-to-Point-Protokoll)
von einem der vielen Debian FTP-Server
durchführen möchten. Wenn Sie über einen schnellen Zugang verfügen, können Sie diese Möglichkeit
in Erwägung ziehen. Normalerweise sollten Sie aber die Installation von einer CD-ROM, wie
bisher beschrieben, durchführen.
Wenn Sie, wie hier gezeigt, die weitere Installation nicht über PPP
durchführen, wird versucht,
von dem bei der Installation des Basissystems gefundenem CD-ROM die Paketdateien mit den
verfügbaren Debian-Paketen zu lesen. Sie sollten hier zunächst die erste CD eingelegt haben,
von der Sie auch das Basissystem installiert haben.
Wenn Sie über mehrere Debian GNU/Linux-CDs verfügen, können Sie diese hier nacheinander einlesen.
Die vorhandenen CDs werden in der Datei /etc/apt/sources.list
mit einer eindeutigen Kennung eingetragen und die Paketdateien eingelesen.
Natürlich können weitere CD-ROMs oder andere Installationsquellen auch zu
einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt werden; das dazugehörige Programm (welches
auch hier grade zum Einsatz kommt) heisst apt-setup.
Wenn alle vorhandenen CD-ROMs eingelesen wurden, können Sie weitere Quellen
hinzufügen, von denen Paketdateien gelesen werden sollen. In den meisten Fällen werden dies sicher
FTP-Server sein, die über die aktuellsten Debian-Pakete verfügen.
Sofern das neu installierte System über einen Anschluß an das Internet
verfügt, sollten in jedem Fall die Security Updates in die Konfiguration
aufgenommen werden.
Das Programm tasksel erlaubt das einfache Auswählen von
Paketdateien. Hierbei müssen nicht viele einzelne Pakete gewählt werden,
vielmehr können sinnvolle Zusammenstellungen für verschiedene Anwendungszwecke
gewählt werden.
Sie können nun, über das hier gezeigte Programm taskselect, welches
Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt erneut starten können, zwischen verschiedenen für
Sie zusammengestellten Konfigurationen wählen. Jedes der hier angezeigten Pakete
wählt eine Gruppe weitere Pakete aus. Eine ausführlichere Beschreibung zu
taskselect finden Sie in einem späteren Kapitel.
Abschliessend können weitere Pakete gezielt mittels
dselect zur Installation ausgewählt werden. Dies kann
aber auch zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf erfolgen.
Nach der Auswahl der gewünschten Pakete werden diese noch einmal angezeigt. Sie können
noch einmal einen Blick auf die Auswahl werfen und ggf. an dieser Stelle abbrechen.
Je nachdem ob Sie eine oder mehrere CDs zur Installation verwenden, kann es vorkommen,
daß Sie aufgefordert werden, eine andere CD einzulegen.
Gleich im Anschluß werden einige Pakete sich zu Wort melden, die einer weiteren
Konfiguration bedürfen. Hier zum Beispiel das Paket less, welches
einen Mime-Handler konfigurieren möchte.
Debian GNU/Linux unterstützt verschiedene Sprachen. Hier kann ausgewählt
werden, welche benötigt werden und welche aus dem System entfernt werden
sollen.
Aus den verfügbaren Sprachen („C“ steht dabei für englisch) kann
eine als systemweite Sprache gewählt werden.
Das Entpacken der gewünschten Pakete erfordert bei den
meisten Paketen keine weitere Benutzereingabe,
Sie können sich jetzt, je nach Anzahl der ausgewählten Pakete, erst mal eine kleine Pause
genehmigen.
Sollten Sie jetzt während der Installation zu einzelnen Paketen auf Fragen stoßen,
die Sie nicht beantworten können, so lesen Sie in dem entsprechenden Abschnitt
dieses Buches weiter nach, wie dieses Programm zu konfigurieren ist.
Nach der Installation der ausgewählten Pakete, können Sie die Archive von Ihrer Platte löschen.
Wenn Sie die Pakete via FTP aus dem Netz geholt haben, kann es aber auch sinnvoll sein, die
Archive auf der Platte zu halten, um einen erneuten Download zu vermeiden.
Hiermit ist die Installation abgeschlossen und Sie bekommen noch einige Tips zur
Verwendung von virtuellen Konsolen.
Wenn alles geglückt ist, können Sie sich an Ihrem neuen Debian GNU/Linux-System anmelden.