Einige einfache Beispiele für die Kommandozeile (alles das, was Sie
hinter dem Shell-Prompt eingeben) wurden bereits ein paar Seiten
zuvor besprochen. Nun beschäftigen wir uns mit etwas umfangreicheren
Beispielen.
Eine minimale Kommandozeile enthält lediglich einen einzigen Befehl,
ohne Parameter, z.B. whoami. Aber auch dies läßt sich noch
ausbauen, geben Sie einfach mal man whoami ein.
Der Befehl man ruft die Bedienungsanleitung (manual page) für das
Programm whoami auf. Mit der Taste SPACE können Sie in
der Anleitung weiterblättern, die Taste q beendet das Programm
man.
Hier ein noch erweitertes Beispiel:
man -k Postscript
Diese Kommando besteht aus 3 Teilen: Zuerst der eigentlich Name
des Kommandos, man, gefolgt von einer sogenannten Option, - hier
-k, abschließend dann das Argument Postscript.
Optionen verändern das Verhalten eines Programms. In den meisten
Fällen werden Optionen mit dem Zeichen - eingeleitet. Die
GNU-Programme kennen außerdem eine ausführliche Form der Optionen;
für die Option -k wäre dies dann --apropos.
Probieren Sie dies nun einmal mit dem Befehl man, gefolgt von der
Option -h und einmal in der ausführlichen Form mit der Option
-help aus. Die Ergebnisse sind gleich.
Jedes Kommando hat seine eigenen Optionen. Es wird versucht, diese
soweit möglich zu vereinheitlichen, so daß Sie die Optionen -help
und --version bei allen GNU-Programmen antreffen sollten.
Probieren Sie das ruhig einmal mit einigen verschiedenen Kommandos aus.
Aus historischen Gründen gibt es einige – manchmal
geradezu bizarre – Abweichungen, die sich
bis heute erhalten haben. So ist es z.B. möglich, bei den Kommandos
tar oder ps das Zeichen „-“ vor den Optionen
einfach wegzulassen.
Alle Zeichen, die nicht zu einer Option gehören und kein Kommandoname
sind, nennt man Argumente. Argumente können verschiedene Zwecke
erfüllen. Meistens handelt es sich um Namen von Dateien, die mit dem
entsprechenden Kommando bearbeitet werden sollen. In dem oben
genannten Beispiel (man -k Postscript) ist Postscript
das Wort, welches vom Kommando man gesucht werden soll.
Es wird dann nicht die Anleitung zum Programm Postscript
gesucht, sondern es wird in allen Anleitungen nach dem Wort Postscript
gesucht und alle Namen der entsprechenden Anleitungen angezeigt.
Im Beispiel von man whoami ist man das Kommando
und whoami das zu suchende Argument.
Wenn Sie nur wenige Programme auf Ihrem System installiert haben,
sehen Sie wenige Suchergebnisse oder sogar nur die Meldung:
Postscript: nothing appropriate.